Die Hermunduren

Der suebische Stamm der Hermunduren erweiterte sein Siedlungsgebiet bis zur Zeitenwende von der Elbe bis an Saale und Unstrut. Sie besiedelten im Laufe der Zeit weite Teile des heutigen Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Bayern. Sie verdrängten und vermischten sich zum Teil mit den dort ansässigen Kelten. Einige Auseinandersetzungen mit anderen Stämmen zeugen von ihrer regen Wanderschaft und Landnahme. Im Jahr 58 n.Chr. wird von einer Schlacht gegen die Chatten berichtet, in der es wohl um die Solequellen an der Werra im heutigen Bad Salzungen ging. Man spricht auch von der sog. „Salzschlacht”. Kriegerisch waren die Hermunduren schon immer. Kämpften sie doch in unzähligen namhaften Schlachten mit wie z.B.

– 7 n.Chr. kämpften Hermunduren in einem Suebenheer gegen Markomannen und Römer in einer Schlacht in der Nähe des heutigen Leipzig.
– 9 n.Chr. die Schlacht im Teutoburger Wal.

– 9-18 n.Chr. die Schlachten gegen Germanicus, der nach der verlorenen Schlacht vom Teutoburger Wald nach Rache sann und gegen die Heere Arminius′ zog. Hier kämpften die Hermunduren im Suebenheer an der Seite von Semnonen und Langobarden.
– 19 n.Chr.  besiegt ein Hermundurenheer gemeinsam mit römischen Verbänden unter der Führung von Drusus die Heere des Markomannenfürsten Marbod. Die Römer gründen hier die Provinz Rätien mit der Koloniestadt Augusta Vindelicorum (Augsburg). Die Hermunduren siedeln nun bis an die Donau. Aus dieser Zeit berichtet Tacitus vom Hermundurenfürst Wilbilo (Weibel), der seine Heere in diese Schlachten führte.
– Im Jahre 51 n.Chr. stürzte ein Hermundurenheer unter Fürst Wilbilo den Markomannenfürst Katwalda (Nachfolger Marbods und Regent des übrigen östlichen Markomannenreiches) – Die Hermunduren besiedeln nun auch den böhmischen Teil des einstigen Markomannenreiches und bezwingen den Quadenfürst Wannius.
– Die Salzschlacht um 58 n.Chr.

– In den Markomannenkriegen im Noricum an der Seite von Markomannen und Quaden 166 – 180 n.Chr. In dieser Zeit gelten die Hermunduren den Römern nicht mehr als wohlgesonnene Nachbarn, sondern als Blutfeinde.

Hermunduren im Suebenbund
2./1. Jh.v.Chr. ziehen Hermunduren über die Elbe. Zusammen mit den Semnonen zu den elbgermanischen Herminonen gehörend, bilden die Hermunduren nach ihrer Einwanderung mit den Semnonen, Langobarden, Markomannen, Wandalen, Reudigner, Avionen, Aglier, Variner, Suardonen, Nuitonen, Naristen, Lugier, Marsigner und Burer den Stammesverband der Sueben(Tacitus). In der Einleitung seiner Schrift erwähnt Tacitus, dass die Sueben möglicherweise direkt von Mannus abstammen, dem Stammvater.